BAĞLAMA

 

Die Baglama, eine Langhalslaute mit Bünden und mehreren Vierteltönen, ist das populärste Saiteninstrument in der Türkei.

Es gibt keine Region, kein Dorf in Anatolien, das nicht vertraut ist mit der Baglama. Sie wird auch Saz genannt, was auf türkisch eigentlich nur "Instrument" bedeutet.

 

Ihrer regionalen Herkunft und der Grösse nach ist sie unter den Namen Baglama, Divan Sazi, Bozuk, Çögür, Kopuz Irizva, Cura oder Tambura bekannt. Das kleinste Instrument mit dem höchsten Ton der

Baglama - Familie ist die Cura.

Eine Oktave tiefer und ein wenig größer ist die Tambura. Der Divan Saz ist das größte und im Ton tiefste Instrument in der Baglama - Familie.  Die Baglama besteht aus drei Hauptteilen;Trog (Tekne), Gehäuse (Gögüs) und Stiel/Hals (Sap). Die Baglama wird mit Mizrap(Plektron) oder Tezene (Kirschbaumrinde) gespielt, in manchen Regionen dagegen mit den Fingern, genannt Selpe. Die Baglama besitzt drei Saitengruppen und sechs bis sieben Saiten. Es existieren viele verschiedene Möglichkeiten, die Baglama zu stimmen, z.B. Kara Düzeni, Misket Düzeni, Müstezat, Abdal Düzeni, oder Rast Düzeni.

 

Serkan Özkan spielt seine Kurzhals-Baglama in der sogenannten

Veysel Düzeni Stimmung, also A-G-D. Den Vorläufer der heutigen Saz nannte man Kopuz. Bereits vor ca. zweitausend Jahren war der Kopuz (ohne Bünde,   3 - 5 Saiten) ein heiliges Instrument der alten Naturvölker in Zentral-Asien.

 

Fahrende Sänger und Musiker sangen und dichteten seit jeher zum Spiel der Baglama in Form von rituellen Hymnen über Gottes-, Natur- und Menschenliebe, Toleranz, Weisheit und Wunderkraft. Asik, die Liebenden, werden diese Wandersänger genannt, deren Lieder und Hymnen von Liebe, Trauer, religiöser und moralischer Belehrung oder der Sehnsucht nach einem besseren Leben im Diesseits oder Jenseits handeln.

 

Bis heute wird die Kurzhals-Baglama bei den Aleviten als heiliges Instrument bei Ritualen und Zeremonien eingesetzt.